Guide
Berge fotografieren
Unterwegs in den Bergen
Ihr findet hier meinen Guide für das Berge fotografieren. Das Fotografieren in den Alpen ist nunmal etwas ganz besonderes. Die 1200km langen Alpen sind landschaftlich besonders vielfältig und verstecken viele magische Orte. Für Bergsportler oder Fotografen ein Paradies. Warum also nicht beides kombinieren und die Berge geschickt ablichten?
Vorbereitung
Tourenplanung zum Berge fotografieren
Zur Tourenplanung gibt es zahlreiche Informationen in Büchern, von Bergführen und im Internet. Ich verlinke hier eine große Datenbank an Touren: outdoor-active.
Wandert, klettert, benutzt das Mountainbike oder die Ski. Bei allen Aktivitäten könnt ihr eure Kamera mitnehmen.
Packt eure Kamera dann nicht erst am Gipfel aus, sondern fotografiert bereits beim Aufstieg.
Wichtigste Regel: Unternehmt keine Tour bei der Ihr euch nicht wohl fühlt oder Ihr unsicher bezüglich alpiner Gefahren seid.
Und vergesst vor lauter Kamerausrüstung im Rucksck keine essentielle Ausrüstung, wie Karabiner oder Erste-Hilfe-Set.
Auswahl der Jahreszeit
Jede Jahreszeit weckt unterschiedliche Reize zum Fotografieren. Von frisch blühenden Wiesn im Frühjahr bis zu zugefrorenen Seen im Winter. In den Alpen ändert sich oftmals die Erreichbarkeit je nach Jahreszeit. Einfache Berggipfel im Sommer können zu schwersten Touren im Winter werden (z.B. Watzmann-Überschreitung). Teilweise werden Wanderregionen im Sommer zum Skiparadies im Winter und sind daher nur mit Ski zugänglich. Informiert euch daher vorher, ob das Gebiet etwa bei Schnee einfach passierbar ist. Prüft im Winter unbedingt HIER die Lawinengefahr!
Wetter
Das Wetter ist im Alpenraum besonders sprunghaft. Das Wettersteingebirge erhielt dadurch seinen Namen. Wer Unwetter oder Stürme in den Bergen vermeiden will, sollte sich genauestens über Wetterbedingungen informieren. Denoch kann es trotz sorgfältiger Wetter-Recherche zu Unwettern kommen und ein Abbruch der Tour sollte erwogen werden. Das Fotografieren in den Alpen ist also nicht immer durchzuführen.
Wer schöne Fotos bei Nebel oder tollem Wolkenmuster will, braucht Glück und etwas Vorausplanung. Die umfangreichste Wetterseite für Fotografen ist Kachelmann-Wetter. Es werden hier sogar Informationen zu Wolkenuntergrenzen geliefert. Wer möchte nicht auf dem Gipfel über den Wolken stehen?
Eine besonders präzise App vom norwegischen Wetterdienst für das Smartphone findet ihr HIER (IOS) oder HIER (Android).
Die Ausrüstung
Kamera zum Fotografieren in den Alpen
Wer auf die Gondel verzichtet, weiß das Gewicht Trumpf ist. Besonders spiegellose Kameras glänzen mit ihrer Gewichtsersparnis gegenüber Spiegelreflexkameras.
Die Frage, ob Vollformat oder APS-C spielt auch beim Gewicht eine Rolle. Vollformat: schwerer und bessere Auflösung durch größeren Sensor. APS-C: leicht und schwächere Auflösung.
Wer Astrofotografie betreibt, sollte eine Vollformat-Kamera wählen. Für Wildlife-Fotografen, die „mehr“ Brennweite benötigen ist APS-C vorteilhaft. Ein klares Ja gibt es für keine Sensorgröße, da jeder unterschiedliche Anforderungen an seine Kamera hat.
Meine Empfehlungen für spiegellose Kameras sind ganz klar von Sony Alpha. Besonders die neue Sony Alpha 7c beeindruckt in kleinem Gehäuse mit einem Vollformat-Sensor.
Bei schönen Verhältnissen wissen auch Fotografen mit einem Smartphone viel anzufangen. Die Technik hat sich hier enorm weiterentwickelt.
Objektive zum Fotografieren in den Alpen
Die Gewichtsfrage spielt auch bei Objektiven eine große Rolle. Eine leichte spiegellose Kamera mit einem schweren Objektiv schaltet euren Gewichtsvorteil aus.
Meisten werden von Landschaftsfotografen Weitwinkel verwendet. Hierbei kann der Vordergrund mit in den Bildaufbau einfließen. Doch Tele-Objektive können spannende Motive von Berggipfeln oder Wildtiere einfangen. Ein Sonnenuntergang kann mit einem Tele besonders beeindruckend über den Bergen eingefangen werden, da die Sonne sehr dominant auf dem Bild wirkt.
Grundsätzlich sind Festbrennweite im Vorteil in der Gewichtsfrage gegenüber großen Zoom-Objektiven. Auf der anderen Seite bieten Zoom-Objektive deutlich mehr Flexibilität und haben Gewichtsvorteile, wenn mehrere Festbrennweiten benötigt werden.
Früher waren vor allem Zoom-Objektive in der Auflösung gegen Festbrennweiten unterlegen, doch heute relativiert sich das bei den neuesten Objektiven.
Mein Tipp für besonders schwere Touren: eine leichte Festbrennweite, meine Empfehlung für Sony: Sony Zeiss 55mm F1.8. Eine sehr scharfe und leichte Festbrennweite. Noch leichter und ebenso sehr scharf: Samyang 35mm F1.8.
Mein Tipp für „normale“ Touren: ein klassischer Zoom, meine Empfehlung für Sony: Sony 24-105G F4. Ein Zoom, das auf allen Brennweiten überzeugt und super flexibel ist. Die schwache Lichtstärke wird durch einen zusätzlichen Stabilisator ausgeglichen.
Stative für die Alpen
Für das Fotografieren in den Alpen braucht man meist kein Stativ, da man zur Tageszeit unterwegs ist. Wer allerdings vor Sonnenaufgang startet, merkt wie sein ISO-Wert an der Kamera hochschnellt. Daher können bei bestimmten Situationen Stative Sinn machen. Außerdem entschleunigt der Einsatz eines Stativs und lässt mehr Zeit zum Bildaufbau.
Bei der Auswahl des Stativs muss wieder genau das Gewicht berücksichtigt werden. Ein leichtes Stativ schont den Rücken und die Gelenke. Allerdings kann es auf einem windigen Berggipfel zu Verwacklungen führen. Ein Kompromiss könnte es sein, dass Stativ mit einem schweren Rucksack schwerer und damit stabiler zu machen. Für die Astrofotografie sollte man ebenso ein eher schweres Stativ wählen. Bei der Auswahl eines Stativs für die Berge sollte man meiner Meinung eher ein Stativ aus Carbon wählen, da sich hier eine Gewichsersparnis auf ein doch sehr windsteifes Stativ treffen können.
Fotospots entdecken
Wie eine Zwiebel
Die richtige Kleidung
Eure Kleidung sollte nach Jahreszeit und Wetter gewählt werden. Das Zwiebel-Prinzip bewährt sich beim Sport treiben in den Alpen, da ihr für den Aufstieg dünnere Kleidung tragt als beim Ausruhen. In Bewegung als eher dünn und luftig und beim Rasten oder in windexponierten Hängen eher warm und dicht anziehen. Bedenkt vor allem, dass ihr euch beim Fotografieren kaum bewegt und eher anfällig für das Auskühlen seid. Empfehlenswerte Kleidungsmarken für Bergsport gibt es viele. Wichtig ist, dass die Kleidung gut passt (und gut aussieht, wenn ihr mit aufs Foto wollt).
Geballte Tipps
Umwelt
Achtet auf die Natur und hinterlasst keinen Müll
Leicht
Benutzt leichte Festbrennweiten oder ein Standardzoom
Sicherheit
Bringt euch nicht für ein Foto in Gefahr
Am Körper
Tragt die Akkus im Winter am Körper
Action
Fotografiert euch beim Klettern, Mountainbiken, Skifahren oder Wandern
Planung
Erkundigt euch bereits vorher über besonders schöne Wege/Gipfel
FAQ: Berge Fotografieren
Berge bieten eine atemberaubende Kulisse und sind eine faszinierende Landschaft, die sich ideal für beeindruckende Fotografien eignet. Die dramatischen Konturen, die wechselnden Lichtverhältnisse und die vielfältige Flora und Fauna machen Bergaufnahmen einzigartig.
Für die Bergfotografie empfiehlt sich eine digitale Spiegelreflexkamera oder eine spiegellose Systemkamera. Aber natürlich auch ein Smartphone. Ein lichtstarkes Objektiv, Stativ, Polfilter für kontrastreiche Himmel und eventuell ein Graufilter für Langzeitbelichtungen sind ebenfalls von Vorteil. Vergiss nicht, ausreichend Akkus und Speicherkarten mitzunehmen.
HIER findet ihr meine Ausrüstung.
Die sogenannte “Goldene Stunde” während des Sonnenaufgangs und -untergangs bietet weiches, warmes Licht, das die Berge in ein zauberhaftes Farbenspiel taucht. Dies sind oft die besten Zeiten für beeindruckende Aufnahmen. Denke jedoch daran, dass die Berge auch tagsüber und bei bewölktem Wetter spektakulär sein können.
Um die Tiefe in deinen Bergaufnahmen zu betonen, nutze Elemente wie Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund. Integriere beispielsweise Vordergrundobjekte wie Felsen oder Pflanzen, um einen räumlichen Effekt zu erzielen. Verwende auch verschiedene Ebenen im Bild, um die Ausdehnung der Berglandschaft zu verdeutlichen.
Bergregionen können sehr unterschiedliche Wetterbedingungen aufweisen. Packe wetterfeste Kleidung ein, prüfe die Wettervorhersage im Voraus und plane deine Fototouren entsprechend. Nutze auch die Wetterbedingungen kreativ – Nebel und Wolken können zu besonders atmosphärischen Aufnahmen führen.
Ja, Sicherheit steht an erster Stelle. Informiere dich über die örtlichen Gegebenheiten, achte auf Wetteränderungen, und teile jemandem mit, wohin du gehst. Trage passende Kleidung und Ausrüstung, besonders wenn du auf höhergelegenen Pfaden unterwegs bist. Respektiere die Natur und markierte Wege.
Grundlegende Bearbeitung, wie das Anpassen von Belichtung und Kontrast, kann die Schönheit deiner Bergfotos betonen. Achte darauf, dass die Farben natürlich wirken, und experimentiere mit verschiedenen Filtern, um die Stimmung zu verbessern. Denke daran, die Bearbeitung dezent zu halten, um die Authentizität deiner Aufnahmen zu bewahren.
Recherche im Voraus und lokale Empfehlungen sind hilfreich, um die besten Fotospots in den Bergen zu finden. Nationalparks, Aussichtspunkte und markierte Wanderwege sind oft ideale Orte für atemberaubende Bergaufnahmen. Tausche dich auch mit anderen Fotografen aus, um Insider-Tipps zu erhalten. Oder checke mein Buch HIER.
Ja, Langzeitbelichtungen können in den Bergen beeindruckende Ergebnisse liefern, besonders wenn es um fließendes Wasser oder vorbeiziehende Wolken geht. Verwende ein Stativ, setze einen Graufilter ein, und experimentiere mit verschiedenen Belichtungszeiten, um den gewünschten Effekt zu erzielen.
Übung und Experimentieren sind entscheidend. Lerne die Grundlagen der Fotografie, entdecke deine eigene kreative Perspektive und analysiere die Arbeiten anderer Fotografen. Nutze auch Online-Ressourcen und Bücher, um dein technisches Wissen zu erweitern. Sei geduldig und offen für ständiges Lernen, um deine Bergfotografie kontinuierlich zu verbessern.